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Burnswell: Population (Review)
Artist: | Burnswell |
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Album: | Population |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 38:27 | |
Erschienen: | 12.05.2023 | |
Website: | [Link] |
BURNSWELL sind wohl aktuell ein heißes Eisen der Wiener Alternative-Szene und haben im Mai ihr Debüt „Population“ eingetütet. Der Frage, ob die Welt ein weiteres 'Frontröhre trifft hibbelige Rockmusik-Album' braucht, geht die Band aus dem Weg, indem sie in manchen Momenten wie weniger wagemutige SYSTEM OF A DOWN mit Frauengesang klingt. Denn ganz ähnlich wie ihre großen Vorbilder lassen sich auch diese Österreicher nicht sofort in eine Schublade stecken und gefallen mit spritziger Energie, die in hörbare Songs gegossen wird.
Gesanglich leiert sich die Frontfrau auch den ein- oder anderen beherzten Schrei aus den Rippen, wodurch hin und wieder EXILIA als Inspiration aufploppen. Allerdings gehen BURNSWELL in Gänze deutlich lockerer, ausgeflippter und weniger düster zu Werke. Feingeister sind an den Musikern zwar eher weniger verloren gegangen, aber dafür ist das Album ein Energiepaket voller Wut, die mit einer gewissen Dringlichkeit in Musik geprügelt wurde.
Textlich reibt sich die Band an den populären Themen unserer Zeit (Klimawandel, Korruption, Politik allgemein), womit sie zwar Gegenwartsrelevanz beweist, aber auch Einfallsreichtum vermissen lässt. Denn diese Themen wirken (unabhängig von der Band) doch langsam nur noch wie die ewig gleiche Sau, die von allem und jedem durchs Dorf getrieben wird, weil es gerade 'en vogue' zu sein scheint, womit sich der Revoluzzer-Gedanke, der diesen Themen, gerade in einem künstlerischen Kontext auch mal innewohnte, mittlerweile erledigt hat.
Hiervon abgesehen ist die Musik aber unterhaltsam und die aufgekratzte Attitüde der Band ein Pluspunkt, der in Zukunft gerne noch mehr herausgekitzelt werden darf.
Gleiches gilt für die entschleunigten Momente von „Give It Away“, welche zeigen, dass die Musiker nicht nur die grobe Kelle beherrschen und gegenteilig in den mittleren Temporegionen deutlich mehr Druck erzeugen.
Allerdings fällt die Energiekurve mit zunehmender Spielzeit immer wieder ab. Ob’s daran liegt, dass sich ein Gefühl der Wiederholung einstellt.
Oder ob es einfach am zwar soliden, aber eben auch nicht weltbewegenden Songwriting liegt?
Vielleicht ein wenig von beidem.
FAZIT: Trotz ansteckender Energie und leicht verdreckter Attitüde klingt „Population“ unterm Strich nicht so zwingend wie es das Potenzial der Musik hergeben könnte. Dazu fehlen BURNSWELL noch die zündenden Songs und leider auch der textliche Einfallsreichtum, der im besten Fall eben nicht auf der angesagten Themenwelle der Gesellschaft surft, sondern sie möglicherweise seziert und von weniger normativen Seiten betrachtet, um eben nicht ins Trend-Fahrwasser zu geraten. Nichtsdestotrotz hat die Band echtes Potenzial, das es nur richtig einzusetzen gilt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Distrust
- Ride
- End of Time
- Driving me Insane
- Master Of
- Give it Away
- World Domination
- Twenties Forever
- Asleep
- Up To You
- Daughters of Eternity
- Population (2023) - 9/15 Punkten
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